
Woher kommt deine Merinowolle und gibst du den Schafen ein wenig Streicheleinheiten?
Ihr habt euch ja oft nach den Lieferanten unserer Wolle erkundigt. Ihr habt uns in letzter Zeit mit so vielen Fragen bombardiert, dass wir euch einfach mal erzählen müssen, wie wir das so machen. Ihr wollt wissen, wie es um die Nachhaltigkeit unserer Produkte steht, und wie es den Tieren geht, die für unsere Wolle schuften.
GIBT’S NOCH MEHR, DAS DU WISSEN SOLLTEST?
Aber ja. Lass uns ehrlich über Mulesing sprechen – und warum das Thema so komplex ist.
Beim Mulesing wird die Haut rund um den After des Schafs entfernt – oft ohne Betäubung – um zu verhindern, dass sich Insekten in den Hautfalten einnisten. Verständlich, dass diese Praxis sehr umstritten ist.
DIE RWS UND MULESING: WAS STIMMT UND WAS NICHT?
Unsere Garnlieferanten sind nach dem Responsible Wool Standard (RWS) zertifiziert – ein Standard, der Mulesing offiziell verbietet. Das klingt beruhigend, und das ist es auch – zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Denn hier liegt der Haken: Die Woll-Lieferkette ist lang und kompliziert. Wolle von unterschiedlichen Farmen wird häufig vermischt, bevor sie bei uns landet.
Und obwohl die RWS-Zertifizierung verlangt, dass kein Mulesing stattfindet, können wir aufgrund dieser komplexen Lieferkette nicht mit 100 %iger Sicherheit sagen, dass jede einzelne Faser in unserem Garn von einem Schaf stammt, das niemals mit dieser Methode in Berührung gekommen ist.
Das finden wir ehrlich gesagt frustrierend – denn Transparenz ist uns wichtig. Wir arbeiten ausschließlich mit Lieferanten, die sich zu mulesingfreier Wolle verpflichten und regelmäßig kontrolliert werden. Aber Hand aufs Herz: Eine absolut wasserdichte Garantie gibt es (noch) nicht. Die Branche hat in Sachen Rückverfolgbarkeit einfach noch einen langen Weg vor sich.
WAS WIR TUN
Wir wählen unsere Partner ganz bewusst: Nur Lieferanten, die Mitglied bei RWS und Woolmark sind. Diese Standards gehen – trotz aller Einschränkungen – viel weiter als die konventionelle Wollindustrie. Wir lassen uns regelmäßig Zertifikate zeigen und suchen aktiv nach Wegen, die Lieferkette transparenter zu machen. Und wir sind ehrlich mit dir darüber, was wir garantieren können – und was nicht.
HAPPY SHEEP DON’T COME CHEAP
Kurz gesagt: Wir tun unser Möglichstes, um mit Wolle von Schafen zu arbeiten, die gut behandelt werden. Die RWS-Zertifizierung schafft wichtige Grundlagen für das Tierwohl – auch wenn das System nicht perfekt ist.
Die schönste Wolle kommt nun mal von glücklichen Schafen – das sieht man, das fühlt man. Und ja, das merkt man leider auch am Preis.
Happy sheep don’t come cheap. Ein völlig transparentes, fehlerfreies System gibt es (noch) nicht. Aber wir bleiben dran – Schritt für Schritt. Und wir halten dich ehrlich auf dem Laufenden. Denn du verdienst keine Schönrederei, sondern die Wahrheit.
Das waren aus unserer Sicht die wichtigsten Ins & Outs zum Wohl der wunderbaren Tiere, die unsere Wolle liefern. Natürlich gibt es noch viele weitere spannende Themen rund um nachhaltige Wollverarbeitung – über die wir in Zukunft noch ausführlicher sprechen werden.
Also: Bleib neugierig, frag nach, und achte weiter darauf, was dir wichtig ist. Wir versprechen, dich regelmäßig mitzunehmen – und dich in der Zwischenzeit mit schöner, ehrlicher Wolle zu versorgen.
Deal?
Liebe Grüße,
Ilse & Nicole


